Paying Taxes: Österreich sinkt im internationalen Steuerwettbewerb

Die aktuelle Ausgabe der Studie „Paying Taxes“, die von der Weltbankgruppe und PwC erstellt wird, zeigt: Österreich rutscht mit einer Total Tax Rate von 51,7 % auf Platz 74 im weltweiten Ländervergleich. Gleichzeitig legen die Volkswirtschaften den Schwerpunkt auf neue Technologien und Verringerung des Verwaltungsaufwands, der aus Compliance-Themen resultiert. Unternehmen müssen ihre steuerlichen Abgabenprozesse digitalisieren.

Steuervergleich: Österreich auf Platz 74

Österreich belegt mit einer Total Tax Rate von 51,7 % Platz 74 von 189 Volkswirtschaften und verschlechtert sich im Vergleich zum Vorjahr um zwei Plätze (Paying Taxes 2015: Platz 72 mit einer Total Tax Rate von 52 %). Im Schnitt verbringt ein mittelgroßes Unternehmen in Österreich 166 Stunden mit der Erfüllung seiner Steuer- und Abgabenpflicht.

Damit verliert Österreich im internationalen Steuerwettbewerb weiter Plätze. Die Steuergesetze in Österreich sind nach wie vor zu komplex und nicht transparent genug.

Fokus auf elektronischen Einreichungs- und Zahlungssystemen

Der Schwerpunkt der Volkswirtschaften liegt nicht länger darauf, Unternehmenssteuersätze zu reduzieren, sondern verschiebt sich in Richtung neuer Technologien und Verringerung des Verwaltungsaufwands, der aus Compliance-Themen resultiert.

Weltweit werden immer mehr dieser Systeme eingeführt, mit dem Ergebnis, dass der Zeitaufwand, den Unternehmen für die Erfüllung ihrer Steuerpflicht aufwenden müssen, in den letzten zehn Jahren deutlich gesunken ist.

Guter Wert, aber kein geringerer Verwaltungsaufwand in Österreich gegenüber dem Vorjahr

Laut Studie leistet ein weltweit errechnetes Durchschnittsunternehmen 25,6 Steuerzahlungen pro Jahr und benötigt 261 Stunden zur Erfüllung seiner Steuerverpflichtungen (eine Reduktion von zwei Stunden gegenüber dem Vorjahr). In Österreich verbringt ein mittelgroßes Unternehmen im Schnitt lediglich 166 Stunden mit der Erfüllung seiner Steuer- und Abgabenpflicht.

Der Zeitaufwand für Unternehmen in Österreich im Rahmen der Abgaben- und Steuerverwaltung ist seit 2013 gleich geblieben. International sinkt dieser Wert, auch die österreichische Finanzverwaltung ist sehr bemüht, diesen Zeitaufwand weiter zu reduzieren. Diese Bemühungen müssen konsequent fortgeführt werden, um Unternehmen und damit dem ganzen Wirtschaftsstandort Österreich keinen Nachteil zu verschaffen.

Digitalisierung schreitet auch in der Steuer voran

Digitale Technologien spielen eine immer größere Rolle, die Digitalisierung manifestiert sich weltweit in den Steuersystemen selbst. Unternehmen müssen daher sicherstellen, dass ihre Steuerprozesse und -systeme mit den Veränderungen Schritt halten. In vielen Unternehmen liegt der Schwerpunkt nun darauf, komplexere Systeme einzuführen, um ihre steuerliche Compliance sicherzustellen und das Risiko von Finanzstrafen bzw. Reputationsschäden zu vermeiden.

Laut Schätzungen wenden große Unternehmen ca. 80 % ihrer Ausgaben für Steuermanagement für Compliance und nur mehr 20 % für Steuerplanung auf. Die Steuerabteilungen der Unternehmen brauchen in Zukunft eine fundierte Technologiestrategie, um sicherzustellen, dass das Unternehmen die Vorschriften einhalten kann und Potenziale erkennt. PwC kann dabei als erfahrener Partner unterstützen.

Alles Details zur Studie und interaktive Grafiken für den Ländervergleich finden Sie auf der globalen Micro-Site http://www.pwc.com/payingtaxes.